Bei Deep Fakes handelt es sich vor allem um manipulierte Videos, bei denen in einem Video in täuschend echter Weise das Gesicht eines im Video agierenden Menschen durch das Gesicht eines anderen Menschen ersetzt wird. Man nimmt also etwa das aufgezeichnete Video-Interview eines Politikers und ersetzt das Gesicht des Politikers durch das Gesicht einer anderen Person. Unter Deep Fakes fallen ebenfalls Videos, in denen Personen Worte in den Mund gelegt werden (bei perfekter Lippensynchronisierung), die diese Personen so aber nicht gesagt haben. Deep Fakes werden mit hohem Rechenaufwand von Neuronalen Netzwerken ("Deep Learning Netzwerken") generiert. Daher kommt auch der Name: Aus einer Verschmelzung der Begriffe "Deep Learning" und "Fake". Im Zusammenhang mit dem Austausch von Gesichtern bei Videos spricht man auch von "Face Swapping".

Das Missbrauchspotential dieser Technologie ist offensichtlich. So werden etwa die Gesichter von prominenten Frauen in pornographische Videos projiziert. Tatsächlich sind es ausschließlich Frauen, die Opfer von Deep Fake Pornovideos werden. Und es gilt: 96 Prozent der Deep Fake Videos im Internet sind Pornoclips.

Es lassen sich ebenfalls Audio-Spuren erzeugen, die die Stimme einer Person täuschen echt simulieren, und zwar auf Basis einer erstaunlich geringen Sprachprobe. Es gibt auch einen Fall, wo der Mitarbeiter in der Finanzabteilung eine Überweisung auf ein Fremdkonto tätigte, nachdem er einen vermeintlichen Anruf eines Vorstandsmitglieds mit eben dieser Anweisung erhalten hatte; der Anrufer hatte die Stimme des Vorstands als Deep Fake täuschen echt simuliert.

Author

Der Autor ist Manager in der Softwareindustrie mit internationaler Expertise: Prokurist bei einem der großen Beratungshäuser - Verantwortung für den Aufbau eines IT Entwicklungszentrums am Offshore-Standort Bangalore - Director M&A bei einem Softwarehaus in Berlin.