Sie haben von dieser Zahl bestimmt auch schon gehört: Prompt Writer und Prompt Engineers können bis zu 335.000 Dollar im Jahr verdienen – so verkündete jüngst ein Artikel im SPIEGEL. Eine weitere Schlagzeile mit vergleichbarer Botschaft lautet: Eine Umfrage unter rund 1.200 Führungskräften von ResumeBuilder.com ergab, dass 91% von Unternehmen Arbeitnehmer suchen, die ChatGPT nutzen, und 29% der Unternehmen suchen nach Prompt Engineers.
Wir erleben aktuell eine grundlegende Umwälzung in der Arbeitswelt, und dabei gibt es zweifellos auch den ein oder anderen Hype (und nicht jeder Hype ist von Dauer). In jedem Fall aber macht es Sinn, sich Trends anzuschauen.
Was man aber sicherlich bereits heute sagen kann: Wir werden ALLE zu Prompt Engineers. Der Umgang mit verschiedenen KI-Tools wird bald ebenso selbstverständlich sein wie das Arbeiten mit WORD oder Excel. Die Large Language Models (LLM) generieren erste Ideen, machen Vorschläge zur Strukturierung von Themen, formulieren Anschreiben undsoweiter. Sukzessive werden wir alle Arbeitnehmer dazu befähigen (müssen), mit diesen Tools effizient zu arbeiten. Und dabei gilt: Die Schnittstelle wird immer einfacher bedienbar, eben das ist ja gerade die Revolution, die wir gerade erleben. Es wird immer weniger erforderlich, die „Kniffs und Tricks“ beim Prompting zu kennen, denn künftig kommuniziert man bei anstehenden Aufgaben einfach mit der Maschinenintelligenz wie mit einem Assistenten oder Berater.
Ich kann mir andererseits selbstverständlich vorstellen, dass es beispielsweise in Kreativagenturen spezialisierte Prompt Engineers gibt, die zum Beispiel Bilder für Werbekampagnen entwickeln. Und zwar CI-konform, und in durchgehend hoher Qualität. Dabei handelt es sich allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach um Kreative, die vormals mit einem Designprogramm gearbeitet haben und nun mit Midjourney.ai oder Stable Diffusion arbeiten. Kurz: Das Werkzeug ändert sich, und sicherlich der methodische Angang, aber was wir sicherlich nicht erleben werden: Dass neben einem Creative Designer ein Prompt Engineer sitzt, der die Bildideen des Kreativen dann in die KI-Tools eingibt. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
NACHTRAG (19.10.2023)
Es ist soweit. Im AI-Newsletter von Henry Hasselbach konnte man unter der Überschrift „Die letzten Tage des Prompt Engineerings“ just den Abgesang auf die Zunft der Prompt Engineers nachlesen:
Die letzten Tage des Prompt-Engineerings Prompt-Engineering war vor wenigen Monaten noch DAS DING: Lern Prompt-Engineering und du sprichst die Sprache der Zukunft. Doch wie es oft in der Tech-Welt geschieht, verschwindet ein Hype so schnell, wie er gekommen ist. Und in diesem Fall wird Prompt-Engineering bald nicht mehr der wichtigste KI-Skill sein. Aber warum?
Mit der kontinuierlichen Verbesserung von KI-Modellen benötigen sie weniger „künstlich konstruierte“ Prompts. DALL-E 3 ist ein gutes Beispiel dafür – hier erhältst du erstklassige Bilder mit weniger als zehn Wörtern. Klar wird es immer noch wichtig sein zu wissen, was genau du möchtest, aber du musst nicht mehr spezielle Formulierungen beherrschen, um ans Ziel zu gelangen.
Des Weiteren könnten KI-Workflow-Tools das „Chatten“ überflüssig machen. Neue KI-Tools verbergen mittlerweile die tatsächlichen Prompts hinter den Kulissen. Sie stellen lediglich eine Liste von Fragen oder nutzen andere Methoden, wie zum Beispiel Adobes neues Draw & Delight (s.o.), das auf Basis von Skizzen Bilder generiert.
Nachtrag Ende
Den Hype habe ich natürlich mitgemacht. Schauen Sie mal in folgenden Blogpost rein: Tools & Tipps rund um Prompt Engineering für ChatGPT. Und hier ein Zertifikat, das ich nach Abschluss eines empfehlenswerten Prompt Engineering Kurses auf www.prompthero.com in AI Image Generation erhalten habe.