Unsere Kinder müssen sich angesichts der Digitalisierung auf neue Anforderungen in der Arbeitswelt einstellen. Gleichzeitig stehen dank Digitalisierung in einer Weise Bildungsangebote zur Verfügung wie nie zuvor. Man denke nur an die unzähligen Lernvideos auf der Khan Academy oder auch das Angebot an Lernvideos von Sofatutor.
Klar ist aber auch, dass wir uns als Eltern die Frage stellen: Wie wird die Arbeitswelt unserer Kinder in 15 oder 20 Jahren aussehen? Und was müssen unsere Kinder dann können? Das beantworte ich im Blogpost: Digitalkompetenz für Kinder und Jugendliche – Tipps und Tools
In diesem Blogpost möchte ich – im Rahmen meiner Reihe zu spannenden Start-Ups in Deutschland – ausgewählte Jungunternehmen vorstellen, die Digitale Bildungsangebote machen bzw. Digitalisierung nutzen, um Lernerfahrungen von Kindern im Kindergarten- und Schulalter zu schaffen. Viel Spaß beim Schmökern!
KnowUnity
Der Claim: „Die schnellst wachsende Plattform für Schüler Deutschlands“. Auf der Plattform können Schüler relevante Inhalte herunterladen: Das reicht von Buchzusammenfassungen über Karteikarten, Präsentationen, Referate bis hin zu Material für Nachhilfe. Ein Teil der Inhalte steht kostenfrei zur Verfügung.
Um Autoren für die Erstellung von Content zu incentivieren, können Schüler (und andere Content-Autoren) eigene Inhalte hochladen – und erhalten dafür eine Vergütung (oder auch Gutscheine).
Gründung in 2019. In Sindelfingen (Nähe Stuttgart). Webseite: www.knowunity.de
ANTON-App
Bei ANTON-App handelt es sich um eine kostenlose Lern-APP, die – so würde ich es formulieren – sehr minimalistisch ausgelegt ist. Eine Nutzerin formuliert das wie folgt in einer Bewertung: “Ich habe mir schon viele Lern-Apps angeschaut und ihr seid für mich die Besten. Die Aufmachung nicht zu bunt, alle Aufgabenfelder die von der Schule in den Hauptfächern abverlangt werden.“
Die APP hat bereits über 114.468 Bewertungen (im Apple-Store), die Bewertung liegt bei 4,9-Sterne. Es gibt auch eine Bezahlversion, die etwa auch Offline-Lernen unterstützt, mehr Funktionen für den Avatar bietet und noch mehr Lern-Spiele anbietet.
Gründung in 2016. In Berlin. Webseite: www.anton.app
Lazuli
Ganz im Gegensatz zu ANTON stehen die Apps von Lazuli: Bunt, verspielt, fantasiereich. Hinter den Machern der App steht auch die Mitbegründerin des renommierten Visual-Effects- und Postproduktionsstudios ScanlineVFX. Es ist auch für Erwachsene ein Spaß, die Kinder bei den ersten Schritten mit den Apps zu begleiten. Ebenso wie ANTON erzielt Lazuli sehr gute Bewertungen im App-Store.
Die Macher von Lazuli sagen über sich selbst: “Hinter den Lazuli Apps steht dabei kein großer Games Entwickler, sondern ein echtes Familienunternehmen. Ein Ehepaar mit Ambitionen und zwei Kindern, die ihnen immer wieder die Augen öffnen.“. Die Apps haben eine beeindruckende Reihe an Auszeichnungen erhalten: TOMMI 2018 (Deutscher Kindersoftwarepreis) in der Kategorie „Beste App“, Comenius EduMedia Siegel 2018, DER WEISSE ELEFANT 2018 (Kinder-Medien-Preis) in der Kategorie „Beste App“, Pädagogischer Medienpreis 2018 in der Kategorie „Beste App“ und einen „Sonderpreis Kindergarten und Vorschule“ (TOMMI 2018).
Beispiel Mathe-APPs (Es gibt auch Apps für Sprache / Rechtschreibung): Die APPs richten sich an Kinder von 4 bis 8 Jahren. Darin enthalten sind insgesamt 60 Lernspiele mit mehr als 1.000 Knobelaufgaben. Sehen Sie selbst (Kurzvideo: 1:45 min, Deutsch):
Gründung in 2014. In Grünwald bei München. Webseite: www.lazuli-app.com
senseBox:edu
Das Start-Up Re:edu Reengineering Education baut auf Erfahrungen der Universität Münster im Schüler- und Forschungslabors GI@School am Institut für Geoinformatik auf. In zahlreichen Workshops mit Schülern und Lehrern hat sich ergeben, dass die Datenerhebung mit selbstgebauten Sensorstationen geradezu ein Königsweg ist, Kinder an den Umgang mit Umweltdaten, aber auch die Programmierung heranzuführen.
Zentral hierbei sind die senseBox-Bausätze: “Sie sind ideal für den Einsatz in der Digitalen Bildung, Citizen Science und für professionelle Umwelt-Datenerhebung. Ein einfach zu programmierender Mikrocontroller bildet die Basis und viele verschiedene Sensoren können direkt angeschlossen werden, um eine individuelle Umweltmessstation zu erstellen.
Gründung in 2018. In Münster. Webseite: www.reedu.de
Foldio
Eine vergleichbaren Weg wie die senseBox:edu geht das Start-Up< i>Foldio: Hier wird ein Baukasten zum Experimentieren angeboten, wo Kinder mit faltbaren Tierfiguren und Programmieraufgaben bestimmte Missionen erfüllen. Die Anleitung ist kindgerecht mit einem Comic-Fuchs gestaltet.
Die Experimentierbox richtet sich an Kinder ab sieben (7) Jahren, Vorkenntnisse in Programmieren sind nicht erforderlich. Dabei lösen die Kinder Probleme in verschiedenen Teilaufgaben, lösungsorientiertes Denken wird geschult.
Die Box enthält auch einen Calliope mini, nämlich: Einen Mikrocontroller, der für Bildungszwecke entwickelt wurde und etwa auch an deutschen Grundschulen eingesetzt wird. Darum liegt der Preis für die Box bei 69,59 Euro. Hier ein Kurzvideo, das einige Eindrücke verschafft (1:00 min, Deutsch):
Gründung in 2017. In Saarbrücken. Webseite: www.foldio.tech
Talentify
Schüler vernetzen sich, um gemeinsam zu lernen, um Lernhilfe anzubieten. Kurz: Peer-to-Peer statt Nachhilfe. Und darüber hinaus gibt’s zahlreiche Bildungsangebote und Orientierungshilfe für die spätere Berufswahl. Das Angebot gibt es in Österreich schon über 7 Jahre – aber seit 2020 auch in Deutschland! Darum habe ich Talentify in die Übersicht aufgenommen.
Das nachfolgend Kurzvideo (2:00 min) gibt einen schnellen Überblick zum Angebot:
Gründung in 2020. In Berlin. Webseite: www.talentify.me
Eduki
Wer im Freundes- oder Familienkreis Lehrer*Innen kennt, der hat eine Vorstellung davon, wie aufwändig die Unterrichtsvorbereitung ist. Wie aufwändig es ist, neues Unterrichtsmaterial bei Anpassungen des Lehrplans zu erstellen. Wie aufwändig, für neue, moderne Lehr- und Unterrichtsmethoden die Materialen zu erstellen.
Da viele Lehrer*innen (in einem Bundesland) vor der gleichen Herausforderung stehen, liegt es nahe, diese Arbeit auf mehrere Schultern zu verteilen. Oder anders betrachtet: Einen „Wettbewerb der Ideen“ zu schaffen. Eben das macht die Plattform des Start-Ups Eduki. Der Claim: „Wunderschönes Unterrichtsmaterial für Lehrer*innen. Gemeinsam verbessern wir den Unterricht für alle!“.
Nach eigenen Angaben stehen bereits mehr als 150.000 selbst erstellte und erprobte Unterrichtsmaterialien auf der Plattform zur Verfügung, was von über 700.000 Lehrer*innen genutzt wird. Und auch für Eltern ist es spannend, hier einmal zu schmökern.
Gründung in 2016. In Berlin. Webseite: www.eduki.com
Mehr Tipps & Tools rund ums Digitale Lernen auf Homeschooling-Corona.com
Zu Beginn der Corona-Krise hat die Digitale Bildungsexpertin Verena Pausder die Plattform www.homeschooling-corona.com aufgesetzt. Diese Webseite wurde über Nacht zum Quotenhit und liefert noch viele Tipps, Links und Inspiration.
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