“Was für Kriminelle in der realen Welt Verstecke (im Untergrund) sind, sind für Cyberkriminelle die Bulletproof-Hosting-Services. Anbieter von Bulletproof-Hosting-Services wissen genau, dass auf ihren Servern kriminelle Aktivitäten stattfinden, dass über ihre Rechner Drogen verkauft, gestohlene Kreditkartendaten deponiert oder Kinderpornografie gespeichert undgedealt werden. Und sie gestatten es ihren Kunden, Inhalte zu hosten, die in manchen Ländern möglicherweise als illegal gelten. Bei Beschwerden von Kunden oder Ermittlungsbehörden reagieren sie entweder gar nicht oder versuchen so lange wie möglich, Anfragen und Beschwerden, die man nur telefonisch oder über Messenger-Dienste an sie richten kann, hinauszuzögern. Sie schützen Kriminelle – allerdings um ein Vielfaches üblicher Serverkosten bei herkömmlichen Cloud-Anbietern. Sie bieten ihnen Schlupflöcher an und sichern deren Anlagen wie Hochsicherheitsgefängnisse.“

Quelle: “Internet of Crimes. Warum wir alle Angst vor Hackern haben sollten“ von Gerhard Reischl, REDLINE Verlag, 300 Seiten, 1. Auflage Juni 2020, S. 74

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Der Autor ist Manager in der Softwareindustrie mit internationaler Expertise: Prokurist bei einem der großen Beratungshäuser - Verantwortung für den Aufbau eines IT Entwicklungszentrums am Offshore-Standort Bangalore - Director M&A bei einem Softwarehaus in Berlin.