Festpreise für eine Gesamtprojekt in der Softwareentwicklung sind aus Sicht des Auftragnehmers (IT Dienstleisters) kritisch, da insbesondere bei größeren Projekten eine belastbare Aufwandsschätzung kaum zu erstellen ist. Für den Auftraggeber wiederum bedeutet der Festpreis für ein Gesamtprojekt eine optimale Begrenzung des Kostenrisikos, nämlich: keines. Wenn man nun die Bezugsgröße des Festpreisprinzips vom Gesamtprojekt auf kleinere Entwicklungsumfänge herunterbricht, verschiebt sich das Kostenrisiko sukzessive vom Auftragnehmer (Softwaredienstleister) zum Auftraggeber. Eine in der Praxis bei agilen Verträgen beobachtete Variante ist der "Festpreis pro Sprint".

Der Sprint läuft qua Definition über einen fixen Zeitraum (Timeboxing), darum eignet sich der Sprint als Einheit für den Festpreis vergleichsweise gut. Der "Festpreis pro Sprint" wird in der Praxis in einen Rahmenvertrag für ein Softwareentwicklungsprojekt eingebettet; der Auftraggeber kann nach Definition der Features für einen bevorstehenden Sprint eben diesen Festpreis abrufen. Für eben diese technischen Features als BEstandteil des Sprints trägt der Auftraggeber kein Kostenrisiko mehr.

Da sich die Entwicklungsgeschwindigkeit eines Scrum Teams im Projektverlauf typischwerweise steigert, nimmt die Anzahl der in einem Sprint abgearbeiteten Story Points in der Regel zu.

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Der Autor ist Manager in der Softwareindustrie mit internationaler Expertise: Prokurist bei einem der großen Beratungshäuser - Verantwortung für den Aufbau eines IT Entwicklungszentrums am Offshore-Standort Bangalore - Director M&A bei einem Softwarehaus in Berlin.