Ein Verständnis der verschiedenen Programmierparadigmen (=Programmierstil bzw. -methode) gelingt am besten über eine Gesamtschau der wichtigsten Varianten: Imperativer Programmierung, Deklarative Programmierung, prozedurale Programmierung, funktionale Programmierung und objektorientierte Programmierung. Vereinfacht zusammengefasst lässt sich dies wie folgt darstellen.
Die Geschichte der Programmierung beginnt damit, dass Programmiersprachen dem Computer exakt vorschreiben, welche Rechenoperationen auszuführen sind. Dabei handelt es sich in der Regel um maschinennahen Programmiercode. Dies bezeichnet man als imperative Programmierung. Im nächsten Entwicklungsschritt folgten die Hochsprachen: Die BEschreibung (=Deskription) der auszuführenden Aufgaben findet auf abstrakterer Ebene statt, diese Programmiersprachen lassen sich einfacher "lesen" und es können komplexere Aufgaben in verständlichem Programmiercode abgebildet werden; der Compiler "übersetzt" schließlich diese deklarative Programmierung in Maschinensprache.
Die sogenannte prozedurale Programmierung fällt in die Klasse der imperativen Programmierung, führt aber ein wichtiges strukturierendes Prinzip ein: Aufgaben werden in übersichtliche Funktionen zerlegt, zum Beispiel "Liefere mit den Durchschnittswert aller Gehälter von Mitarbeitern einer bestimmten Abteilung Controlling" oder "Gib die übergebenen Daten in den Formaten PDF, XML und CSV aus". Diese Funktionen können einfach aufgerufen werden, es werden Paramter übergeben und die Ergebnisse können weiter genutzt werden. Ein Programm wird mithilfe dieses Prinzips deutlich übersichtlicher. Typische Sprachen für die prozedurale Programmierung sind etwa: Fortran, COBOL, C.
Die funktionale Programmierung fällt in die Kategorie der deklarativen Programmierung. Programme mit funktionaler Programmierung beschreiben Algorithmen sehr generisch, ohne etwa die bearbeiteten Datenobjekte genauer zu beschreiben; dies führt dazu, dass viele "uralte" Programme aus den 1950er Jahren seitdem nicht mehr angepasst werden mussten. Typische Programmiersprache: Haskell
Besonders weit verbreitet ist heute vor allem objektorientierte Programmierung. Das Grundprinzip (zum Zwecke der Vereinfachung der Programmierung) besteht darin, sogenannte Objekte zu definieren: Diese haben zum einen Attribute, wie zum Beispiele Artikelnummer, Artikelbezeichnung, Artikelanzahl im Lager, Verfallsdatum, Lagerort undsoweiter. Zum anderen gibt es Methoden, die Vorgänge beschreiben wie "Artikel löschen", "ARtikel neu anlegen", "Artikelentnahme aus dem Lager". Programmierer können bei der Entwicklung von Applikationen in der Regel auf "bewährte Objekte" zugreifen, bestehende Attribute und die dazugehörtigen Methoden nutzen. Dies beschleunigt die Programmierung signifikant.