Der Begriff WiP-Limits wird typischerweise in Verbindung mit Kanban verwendet, einer Projektmanagementmethode bzw. einem System der kontinuierlichen Verbesserungen. WiP-Limits sind hierbei eine Kernpraktik von Kanban. steht hierbei für Work-in-Progress, also Aufgaben in Bearbeitung (im Gegensatz zu abgeschlossenen bzw. nicht begonnenen Aufgaben).

Hierbei wird für jeden Prozessschritt (z.B. Analyse, Entwicklung, Testing) ein Limit an Aufgaben gesetzt, die gleichzeitig bearbeitet werden dürfen. Besteht etwa eine Aufgabe in einer (kleinen) Feature-Anforderungen für eine Softwareanwendung, dann bedeutet ein WiP-Limit von "3" für den Prozesschritt "Entwicklung" etwa, dass maximal 3 Aufgaben parallel von den Entwicklern (oder auch nur einem Entwickler) bearbeitet werden dürfen, die in einem Kanban-Team arbeiten. Auf einem Kanban-Board dürfen sich also in der Spalte "Entwicklung" immer nur maximal 3 Karten mit einer Aufgabenbeschreibung finden.

Mit diesem WiP-Limit wird etwa Task-Switching vermieden und die damit verbundenen Ineffizienzen. Denn jeder Aufgabenwechsel erfordert, dass der Bearbeiter einer Aufgabe sich erneut in eine Aufgabenstellung hineindenkt. Häufig damit verbunden ist eine höhere Qualität der Ergebnisse, da ständiger Aufgabenwechsel zu unkonzentriertem Arbeiten führen kann. Ebenso wird die Durchlaufzeit von Tickets (Aufgaben) erhöht, das heißt Aufgaben, die in den Bearbeitungsprozess eingespeist werden, können innerhalb kürzerer Zeit abgeschlossen werden; die Vorhersagbarkeit/Termintreue des Prozesses wird damit erhöht.

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Der Autor ist Manager in der Softwareindustrie mit internationaler Expertise: Prokurist bei einem der großen Beratungshäuser - Verantwortung für den Aufbau eines IT Entwicklungszentrums am Offshore-Standort Bangalore - Director M&A bei einem Softwarehaus in Berlin.