Welche Digitalen Geschäftsmodelle werden umgesetzt? Welche Digitalen Geschäftsmodelle laufen gut? Welche Erfahrungen haben die Gründer? – All das liefert wertvollen Input für zukünftige Gründer und für Unternehmen in der Digitalen Transformation. Ich werfe nachfolgend einen Blick auf einige Quellen der Inspiration bzw. Quellen der Information.

Wer Infos zur StartUp-Szene sucht, stolpert früher oder später über die Seite gruenderszene.de. Die Seite gehört zum Axel Springer-Verlag (seit 2014) und folgt dem Claim „News zu Startups, Digitalwirtschaft und VC“. Das thematische Spektrum ist ziemlich breit, hier findet sich von Kosmetik-StartUps bis zu Fashion alles, vom Startup für Autopflegemittel bis zum StartUp mit einer Popodusch. Mit Filtern für „Technologie“, „Mobilität“, „Fintech“ kann man dieses redaktionelle Grundrauschen allerdings ausschalten und findet redaktionell gut aufbereitete Artikel.

Die Seite deutsche-startups.de ist eine kleinere Version von Gründerszene: Kleineres Redaktionsteam, weniger Output, auch weniger Follower auf den Social Media (v.a. Twitter und LinkedIn). Es gibt leider auch keine Filteroptionen für „Tech-Inhalte“ – das ist ein großer Minuspunkt. Darum aus meiner Sicht vernachlässigbar.

Eine interessante Quelle ist auch das Bosch Startup Harbour, es wird unter anderem eine LinkedIn Seite betrieben, wo geförderte StartUps kurz vorgestellt werden mit einem Absprungpunkt zu mehr Infos: hier

Auf folgenden Seiten erhält man einen guten Überblick zur Start-Up Szene in Deutschland. Mein absoluter Favorit ist startbase.de. Eine weitere Quelle ist startupdetector.de. Darüber hinaus gibt es Verzeichnisse zu Start-Ups in regionalen Clustern – auch hier mit Fokus auf Deutschland. Beispiele: www.startupbw.de sowie www.munich-startup.de .

Die Business Angels sind als Anlaufstelle für Infos zur StartUp-Szene im Übrigen kaum interessant. Auf der Hauptwebseite der Bundesgeschäftsstelle finden sich keine Infos, allenfalls auf den Seiten der Landesverbände. So findet sich etwa bei den Business Angels Berlin-Brandenburg immerhin ein Überblick zum Investment-Portfolio, und das heißt: Infos zu Unternehmen / Geschäftsmodellen, die zumindest die erste Hürde genommen haben.

Interessante Abwechslung bietet die unabhängige journalistische Plattform Auf der Seite innovationorigins.com, die Innovationen in ganz Europa vorstellt. Gemäß dem witzigen Claim “Your Sneak Preview of the future” stellt die Plattform jeden Tag ein StartUp vor, das für eine bessere Zukunft arbeitet. Da findet sich ein StartUp, das mit künstlicher Intelligenz gegen Lebensmittelverschwendung vorgeht, ebenso wie ein StartUp, das mit Spezialanzügen für warme Nächte von Obdachlosen sorgen will.

Wer harte Fakten über StartUps und deren Wachstumsstory haben möchte, der sollte die Seite openstartuplist.com besuchen. Diese Seite ist Baustein eines Trends, der sich als Open StartUp Bewegung verstehen lässt, diese Unternehmen legen ihr Zahlen offen: Umsatz, Webseitentraffic, MRR und derlei mehr. Klar ist, das ist keine besonders umfangreiche Liste, aber die hier aufgezeigten Metriken geben einen interessanten Einblick in Entwicklungsdynamiken von Umsätzen, Conversion Rates und soweiter. Keine Fake News! Die Zahlen sind verifiziert.

Die Österreichische Version zu Gründerszene findet sich unter derbrutkasten.com. Die Redaktion versteht sich als „Österreichs multimediale Plattform für Startups, die digitale Wirtschaft und Innovation“. Vor allem scheint das Portal eine Echokammer der StartUp-Shows „Die Höhle des Löwen“ und „2 Minuten 2 Millionen“ zu sein. Fazit: Zu vernachlässigen.

Natürlich gibt es auch (Corona hin oder her) zahlreiche gute Veranstaltungen wie die Digital X, die hub.berlin oder auch die Matching Veranstaltungen der Business Angels. Mir geht’s in diesem Blog um Webseiten (und – am Ende – nenne ich noch ein paar gute Podcasts). Die Online-Versionen der bekannten Wirtschaftszeitungen lasse ich dabei außen vor.

Im Beitrag Podcasts zur Digitalisierung – Empfehlungen habe ich bereits einen Überblick zu interessanten Podcasts rund um Digitalisierung vorgestellt; einen davon möchte ich besonders hervorheben, nämlich den Podcast H>, hier finden sich ziemlich viele Interviews mit (Jung)Unternehmern, die einen sehr guten Einblick in Neue Märkte, Zukunftstrends und Geschäftsmodelle geben.

Die vorgenannten Quellen waren sämtliche kostenfrei. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Quellen, wo Start-Ups nahezu lückenlos erfasst werden, und zwar mit umfangreichen Informationen zu Gründern, Finanzierungsrunden, Bewertung und mehr. Gerade Venture Capital Fonds suchen nicht einfach „Inspiration“, sondern wollen sichergehen, dass sie sich am nächsten „Facebook“ oder „Google“ beteiligen können. Dafür brauchen Sie einen vollständigen Überblick. Für ein VC Fonds wie Earlybird heißt das etwa, dass pro Jahr ca. 13 000 Start-Ups in Europa für eine Prüfung infrage kommen. Zu den bevorzugten Informationsquellen in der VC Szene zählen folgende Seiten: Angellist, CB-Insights, Crunchbase, Dealroom, Pitchbook, Preqin, Tracxn und VentureSource.

Dabei gibt es natürlich Unterschiede in der Ausrichtung dieser Seiten, ein Artikel im Handelsblatt von Anfang Oktober hat diese wie folgt herausgearbeitet: “Pitchbook ist am stärksten bei Informationen zu den Gründern. Bei Finanzierungsinformationen gilt: Bei Interesse an Finanzierungsrunden und der investierten Gesamtsumme sollte Crunchbase zu Rate gezogen werden, VentureSource und Pitchbook wiederum können am genauesten sagen, welchen Umfang jede einzelne Finanzierungsrunde hatte und auf welche Summe sich die Bewertung anschließend belief.“

Weiterführende Lektüre / Podcast auf diesem Blog: Entwicklung eines Digitalen Geschäftsmodells – ein Methodenbaukasten zum Einstieg

Author

Der Autor ist Manager in der Softwareindustrie mit internationaler Expertise: Prokurist bei einem der großen Beratungshäuser - Verantwortung für den Aufbau eines IT Entwicklungszentrums am Offshore-Standort Bangalore - Director M&A bei einem Softwarehaus in Berlin.