Dieses Jahr hat die IFA (International Funkausstellung – Webseite: www.ifa-berlin.com) ihr 100-jähriges Jubiläum gefeiert. Herzlichen Glückwunsch! Es kamen dieses Jahr (6. bis 10. September) übrigens auch wieder deutlich mehr Besucher als im Vorjahr … die Messe nähert sich dem Vor-Corona-Niveau.

Vor 100 Jahren konnten Besucher hier erstmals Röhrenradios bestaunen, und auf dieser Messe wurde einige Jahrzehnte später der erste Farbfernseher vorgestellt. Inzwischen dreht sich diese Publikumsmesse vor allem um Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte und – in diesem Jahr – Anwendungen der Künstlichen Intelligenz: De facto war KI in diesem Jahr Hauptthema und omnipräsent: Von der intelligenten Backöfen bis zu Smarten Haushaltsrobotern. Kaum überraschend: Alle großen Elektronikhersteller wie Siemens, Sony, LG, Samsung und viele mehr waren vertreten.

Ziemlich prominent war das Chipduell zwischen Intel und Qualcomm auf der Messe. Intel stellte seinen neuesten Prozessor für die nächste Notebook Generation vor: den Lunar Lake, der laut eigenen Aussagen der „effizienteste x86-Prozessor aller Zeiten“ sein solle (vgl. dazu nachfolgenden umfangreichen Artikel: Lunar Lake im Benchmark). Mit diesem Chip hat etwa das ThinkBook 16 eine Akkulaufzeit von 30 Stunden. Qualcomm stellte den Chip „Snapdragon x plus” vor. (vgl. Benchmark-Artikel oben). Die Besucher konnten aber nur wenige Laptops mit dieser neuen Chipgeneration sehen (etwa bei Samsung), denn die großen Notebookhersteller HP, Lenovo, DELL, Asus, Acer waren dieses Jahr nicht präsent.

Und sonst? Natürlich gab es eine Reihe neuer Smartphones zu sehen, insbesondere Foldables – so etwa von HONOR oder das Google Pixel Fold. Bei den AI wearables stolperte man etwa über den PLAUD NotePin: Es handelt sich um ein sehr kleines Wearable, das Sprachnotizen (etwa auch Gespräche) aufzeichnet, und diese auch transkribiert und bei Bedarf auch zusammenfasst. Es könnte interessant sein etwa im Außendienst, bei Gebäudebegehungen und Ähnlichem. Natürlich wirft es Fragen rund um Datenschutz und Vertraulichkeit auf. Es funktioniert in 59 Sprachen, kostet ca. 170 EUR.

Zum Schluss noch ein Ausstellungsstück aus der Kategorie Kurioses: Nämlich ein Zweisitzer von Alef Aeronautics, einem kalifornischen Unternehmen für elektrische Transportmittel, das das erste fliegende Auto der Welt entwirft: Ein PKW mit Straßenzulassung, der senkrecht starten und vorwärts fliegen kann. Seitdem Alef im Jahr 2022 aus dem Stealth-Modus aufgetaucht ist, sind in weniger als einem Jahr über 2.850 Vorbestellungen (Preis: ab 270 TEUR) eingegangen, was es zum meistverkauften Flugzeug der Geschichte macht, gemessen an den pro Jahr verkauften Einheiten.

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    Der Autor ist Manager in der Softwareindustrie mit internationaler Expertise: Prokurist bei einem der großen Beratungshäuser - Verantwortung für den Aufbau eines IT Entwicklungszentrums am Offshore-Standort Bangalore - Director M&A bei einem Softwarehaus in Berlin.