Im Jahr 2015 wurde die Dating-Website bzw. Seitensprung-Agentur Ashley Madison gehacked, 32 Millionen Nutzer des Dienstes waren betroffen (und Ehen in einer schmerzhaften Größenordnung sind in Schieflage geraten, vielfach geradewegs zerbrochen). Eine verblüffende Entdeckung im Kontext dieses Hacks: (Vorwiegend) männliche Benutzer hatten bei Ashley Madison mit vermeintlichen registrierten weiblichen Nutzern per Chat geflirtet – aber tatsächlich agierten im Namen der „virtuellen Nutzerinnen“ sogenannte Chatbots: Also Softwareprogramme, die Konversation fingierten. Das Beispiel illustriert, welchen Reifegrad diese Chatbot-Technologie bereits in der Mitte der 2010er Jahre hatte.

On a side note: Das Unternehmen hatte angegeben, dass diese Praxis der Chatbots in den USA bereits 2014 eingestellt worden sei; und weltweit ein Jahr später, also in 2015. Das vermutlich erstaunlichere Faktum ist, dass Ashley Madison diesen Skandal nicht nur überlebt, sondern ... Während das Unternehmen in 2015 etwa 32 Millionen Nutzer hatte, wuchs diese Zahl heute auf etwa 60 Millionen an.

Chatbots sind heute in einer Vielzahl von Anwendungsfälle im Einsatz: Im eCommerce, wenn sich Kund*Innen zu Produkten und dem Unternehmen informieren, bei Reklamationen, bei Anfragen zur Lieferung. Auch Bankkunden interagieren mit Chatbots, wenn sie die nächstgelegene Bankfiliale suchen, wenn das Bankguthaben abgefragt wird oder bei Supportanfragen. Diese Aufzählung der Anwendungsfälle ließe sich beliebig fortsetzen.

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Der Autor ist Manager in der Softwareindustrie mit internationaler Expertise: Prokurist bei einem der großen Beratungshäuser - Verantwortung für den Aufbau eines IT Entwicklungszentrums am Offshore-Standort Bangalore - Director M&A bei einem Softwarehaus in Berlin.