Pay What you Get ist ein Vergütungsmodell bei Softwareentwicklungsverträgen, das von dem Autor und IT Unternehmer Stefan Roock mitentwickelt wurde und in dem Buch Agile Verträge. Vertragsgestaltung bei agiler Entwicklung für Projektverantwortliche kurz vorgestellt wird.
Wie der Name des Buches bereits erkennen lässt, basieren die Softwareentwicklungsverträge grundsätzlich auf der agilen Methode, hier: Scrum. Was dieses Vergütungsmodell nun im Besonderen auszeichnet ist Folgendes: Der Auftragnehmer (IT Entwicklungsdienstleister) stellt den Inhalt des nächsten Sprints (=Produktinkrement) vor und benennt die Entwicklungskosten. Der Auftraggeber wiederum ermittelt für sich den ROI dieses Sprints und trifft hiernach die Entscheidung, ob er den Sprint beauftragt oder nicht. Hierbei geht es um folgende zwei Aspekte / Zielsetzungen.
Zum einen zeigen zahlreiche Untersuchungen, dass die am Ende eines Softwareentwicklungsprojektes entwickelten Feature (=am niedrigsten priorisiert im Backlog) meist nur noch einen sehr geringen Mehrwert bringen; so niedrig, dass der ROI im Grunde negativ ist. Dieses Vorgehen einer ROI Bewertung entlang des Gesamtprojektes zielt darauf ab, solche Investitionen seitens des Auftraggebers zu vermeiden - freilich um den Preis, dass der Auftragnehmer mit der Ermittlung des Aufwands für einen Sprint in Vorleistung geht.
Zum anderen schafft dieses Procedere ein Incentive für den Auftragnehmer, sich tief in Geschäftsmodell und Prozesslandschaft des Auftraggebers einzuarbeiten, um zu verstehen, wie dort echter Mehrwert geschaffen werden kann. Wenn dieses Verständnis besteht, gelingt es umso leichter, wertvolle Inhalte für den nächsten Sprint zu erarbeiten und so die Fortsetzung eines Projektes sicherzustellen.