Ich habe während meiner Berufstätigkeit als IT Manager schon Dutzende, wenn nicht Hunderte von Automatisierungen im Controlling/Rechnungswesen implementiert, häufig für weit verbreitete Excel-Applikationen. Bereits Einsteiger können mit der Makro-Aufzeichnung gleichbleibende Arbeitsschritte automatisieren; wenn Regeln erforderliche sind, bietet Excel mit der Makro-Programmierung (Programmiersprache: VBA oder C#) die Möglichkeit zur Gestaltung auch komplexer Workflows, auch den Zugriff auf diverse Datenquellen.
Robotic Process Automation (RPA) lässt sich – vereinfacht gesprochen - als eine solche Makro-Programmierung verstehen. Auch hier gibt es sogar bei den bekannten Anwendungen ein Desktop Recording, so dass ein Arbeitsprozess aufgezeichnet und später automatisiert ausgeführt werden kann. RPA geht natürlich darüber hinaus, mit graphischen Benutzeroberflächen (vergleichbar Microsoft Visio) lassen sich Ablaufdiagramme erstellen, die dann automatisiert ausgeführt werden. RPA lässt sich folglich beschreiben als Programmierung eines (Software)Roboters. Bekannte RPA-Anbieter UIPatch, Automation Anywhere, Blue Prism.
RPA geht natürlich über die Makro-basierte Automatisierung hinaus: RPA geht über Systembrüche, es können diverse Applikationen angesteuert werden, die Konfiguration/Programmierung ist mächtiger, zumal auch „vorgefertigte Bausteine“ vorliegen. Es sind – das muss man wissen – aber sehr präzise Anweisungen auf Tasten- bzw. Klickebene nötig.
Buchtipp: “Robotic Process Automation (RPA) – Digitalisierung und Automatisierung von Prozessen. Voraussetzungen, Funktionsweise und Implementierung am Beispiel des Controllings und Rechnungswesens“ von Prof. Dr. Christian Langmann und Daniel Turi, Verlag SpringerGabler, 75 Seiten, Erscheinungsjahr 2020, 38 Euro